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Grundtvig: Viertes Austauschtreffen in Brüssel

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Im Rahmen eines von ENSIE organisierten Austauschprojektes zwischen Österreich, Deutschland und Belgien nahmen Mitglieder des Netzwerks der Beschäftigungsbetriebe Steiermark am vierten und damit letzten Grundtvig-Austauschtreffen vom 20.6. bis 22.6.2011 in Brüssel teil. (Das erste Treffen fand 2010 in Berlin, das zweite ebenfalls 2010 in Graz und das dritte im März/April 2011 in Gent statt.)

Diese Treffen dienen dem Informationsaustausch über die jeweiligen Modelle von Sozialen Integrationsunternehmen in den drei Ländern und ermöglichen zudem die Vernetzung zwischen den teilnehmenden MitarbeiterInnen und GeschäftsführerInnen.

 

In einem ersten Schwerpunkt diskutierten wir die Unterschiede in der Struktur und die aktuellen Herausforderungen für die sozialen Unternehmen unserer drei Länder: Dürfen die Unternehmen am Markt agieren? Wie werden sie gefördert? Welchen aktuellen Herausforderungen müssen sie sich stellen und wie versuchen sie (Langzeit-)Arbeitslose wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren? Da die Generalversammlung von ENSIE (European Network for Social Integration Enterprises), der europäischen Interessensvertretung für soziale Integrationsunternehmen, gleichzeitig mit unserem Projekttreffen abgehalten wurde, konnten auch VertreterInnen aus Italien, Spanien, der Tschechischen Republik, Rumänien, Portugal und Luxemburg spannende Berichte aus ihren Ländern in die gemeinsame Diskussion einbringen.

 

Zusätzlich hatten wir wieder die Möglichkeit, zwei belgische soziale Unternehmen zu besichtigen. In Brüssel besuchten wir das Projekt „Recyclart“, das in einer Tischlerei, einer Metallwerkstatt und einer Malerei Theaterinstallationen und Möbel für den öffentlichen Raum herstellt und zusätzlich noch ein kleines Restaurant/Café betreibt. Recyclart bietet etwa 20 Transitarbeitskräften zwei Jahre lang sichere Arbeitsplätze. Während der letzten sechs Monate sollen die ArbeitnehmerInnen in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt werden.

Das zweite Unternehmen „Groupe Terre“ beschäftigt in der Nähe von Liège etwa 300 MitarbeiterInnen. Terre sortiert jede Woche bis zu 30 Tonnen Second-Hand-Kleidung, ist aber auch in der Verarbeitung und dem Recycling von Altpapier und Glas tätig und erzeugt Dämmmaterial sowie Metallaufbauten für die Baubranche. Neben der Schaffung von sicheren, unbefristeten Arbeitsplätzen steht vor allem die Solidarität und Zusammenarbeit mit den Ländern der Dritten Welt im Vordergrund.

Terre ist ein bereits seit Jahrzehnten durch die MitarbeiterInnen selbst verwaltetes Unternehmen. Alle MitarbeiterInnen erhalten durch ihre Tätigkeit im Betrieb ein automatisches Stimmrecht in den „Generalversammlungen“ und anderen Entscheidungsgremien, wo sie alle Entschlüsse des Unternehmens diskutieren und selbst mitentscheiden können - von der Anschaffung neuer LKWs über die Erschließung neuer Geschäftsfelder bis hin zur Lohnstruktur im eigenen Betrieb.

 

Somit war auch dieses Abschlusstreffen wieder sehr aufschlussreich und eine gute Möglichkeit, andere Betriebe, Modelle und Systeme kennenzulernen und Anregungen ins eigene Land mitzunehmen.

 

Bilder unten: Vortrag und Betriebsbesichtigung bei "Terre".


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