Am 23. Oktober 2009 luden SÖBSA-Geschäftsführer Hans Moosbrugger und sein Team zur 10-Jahr-Feier nach Fohnsdorf. Über 550 Transitarbeitskräfte fanden in dieser Zeit nicht nur Aufnahme, Beschäftigung und Beratung, sondern wurden zu einem Teil der Firma. Begonnen hat SÖBSA mit 29 Transitarbeitskräften pro Jahr, inzwischen sind es 65, von denen wiederum durchschnittlich 38% in den 1. Arbeitsmarkt weitervermittelt werden konnten. Eine Quote, die sich sehen lassen kann. Von Quoten redet Hans Moosbrugger allerdings nicht so gern, im Mittelpunkt seiner Bemühungen stehen der Mensch und seine Bedürfnisse.
Menschlichkeit und gegenseitiger Respekt wird bei SÖBSA groß geschrieben, das wurde auch aus den Worten Hans Moosbruggers bei dessen Eröffnungsrede deutlich: „Soziale Betriebe zahlen sich immer aus. Nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem menschlich. Viele von unseren Mitarbeitern wollen nach dem befristeten Dienstverhältnis ja gar nicht mehr weg.“ Manche müssen das auch nicht, so etwa Karl Dörflinger, der nun das neue SÖBSA-Projekt „Gartl“ betreuen wird, das im Rahmen der 10-Jahr-Feier erstmals öffentlich präsentiert wurde.
Entstanden ist das landwirtschaftliche Projekt aus einer Idee der Mitarbeiter. Über ein Jahr lang wurde mit unermüdlichem Einsatz und in ca. 3500 Arbeitsstunden neben dem laufenden Betrieb eine kleine Landwirtschaft aufgebaut. Ziel ist eine Zuchtstation von seltenen Nutztierrassen wie russischen Graugänsen, Bronzeputen, Perlhühnern und Laufenten sowie ein biologischer Gartenbau und Pflanzenzucht. Im Mittelpunkt steht bei Tieren wie bei Pflanzen der ökologische Gedanke. Werner Gruber, „Entenvater“ und zuständig für das Federvieh, hielt bei der Vorstellung des Projekts eine flammende Rede zum Thema Tierschutz und artgerechter Tierhaltung, die wiederum dem Menschen zugute kommen. „Unsere Tiere haben genug Auslauf und können sich am gesamten Gelände frei bewegen.“ Wer das Fleisch dieser Tiere isst, merkt den Unterschied zu jenem aus konventioneller Landwirtschaft und Massentierhaltung. „Wenn man ein Putenschnitzerl aus Massentierhaltung isst, kann man gleich eine Antibiotikum-Tablette schlucken.“ Bei einer Führung über den Hof konnten sich die Besucher selbst von der guten Haltung der „glücklichen Hühner“ überzeugen, von denen sich einige sogar streicheln lassen.
Mit dem „Gartl“ hat man große Pläne: Entstehen sollen ein Schaugarten des ökologischen Landbaus mit Führungen und Vorträgen, außerdem ein Ab-Hof-Verkauf von Puten- und Hühnerfleisch, alten Gemüsesorten und Kräutern sowie eine eigene Buschenschank mit Produkten aus eigener Erzeugung.
Reaktionen der Presse:
Kleine Zeitung, 18. November 2009:
---> www.kleinezeitung.at/steiermark/judenburg/fohnsdorf/2207013/alte-puten-neue-zucht.story
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